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Vier Jahrhunderte im Kapuzinerkloster

Seit 400 Jahren leben und wirken Kapuziner in Meran.

 

Dieses Wochenende ist Meran das Zentrum des Kapuzinerordens: Aus der ganzen Ordensprovinz Österreich-Südtirol kamen Kapuziner, um gemeinsame mit ihren Mitbrüdern, Bischof Ivo Muser, Alt-Landeshauptmann Luis Durnwalder, Bürgermeister Paul Rösch und zahlreichen Menschen aus ganz Südtirol zu feiern. Am 29. Oktober 1617 wurden Kapuzinerkirche und –kloster geweiht. Ein Anlass für die Kapuziner, ihr Kloster zu öffnen: Von 27.-29 Oktober feiern die Meraner Kapuziner ihr 400. Jubiläum. Klosterführungen für jung und alt, das Erscheinen und die Präsentation eines Buches und eine Brüdertag für Kapuziner sind nur einige Punkte aus dem bunten Festprogramm. Bischof Ivo Muser verlieh den Kapuzinern anlässlich des Jubiläums die Ehrenmedaille der Diözese. Am Sonntag findet noch eine zweisprachige Festmesse mit Kapuzinerprovinzial Bruder Erich Geir und Generalvikar Eugen Runggaldier statt. Für Sonntag abend ist mit einem Festkonzert - der Uraufführung des Werkes eines Meraner Künstlers noch ein fulminanter Abschluss geplant.

                                                                                                     

„Als Kind kannte ich nur einen Typ Ordensmann, den Kapuziner!“ Diese Worte gibt kein geringerer als Bischof Ivo Muser den Kapuzinern zu ihrem Jubiläum mit. „Keine andere Ordensgemeinschaft hat unser Land so mitgeprägt wie die Kapuziner.“ Diese Aussage können sicher viele Menschen aus Meran und Umgebung unterschreiben: Auch wenn die traditionellen Sammelgänge durch die geänderten gesellschaftlichen Umstände heute nicht mehr möglich sind, so finden sich Kapuziner bis heute in zahlreichen Aufgabengebieten, für die sie bekannt sind: So stellt der Orden sowohl für das öffentliche Krankenhaus als auch für die Privatklinik Martinsbrunn Seelsorger. Auch das soziale Engagement in der Kapuzinerstiftung Liebeswerk ist jedem ein Begriff. „Das soziale Netz, das der Kapuzinerorden gesponnen hat, macht unsere Stadt zu einem menschlicheren und besseren Ort“, so Bürgermeister Paul Rösch. In den letzten Jahren wurde auch in Meran noch ein weiteres traditionelles Aufgabengebiet forciert: Das Anliegen, zeitgemäße Angebote für Beichtpastoral zu bieten. Nicht zufällig kam auch der einzige Südtiroler „Missionar der Barmherzigkeit“ im Jahr 2016 aus den Reihen der Kapuziner: Bruder Markus Kerschbaumer aus Neumarkt, der im Juni in die Provinzleitung gewählt wurde. Weniger bekannt ist, dass die Meraner Kapuziner seit dem 19. Jahrhundert eine zentrale Rolle in der Seelsorge für den italienischsprachigen Teil der Bevölkerung spielten.

 

Verwirrung um das Gründungsjahr

„Eigentlich wollten wir ja schon ein Jahr früher feiern...!“ erzählt Miriam Trojer, Provinzarchivarin der Kapuziner beim öffentlichen Auftakt der Feierlichkeiten mit einem Augenzwinkern. „Da hat uns die Geschichte alle zum Narren gehalten.“ Diese Anekdote über das verloren gegangene Gründungsjahr lässt so manchen schmunzeln – vor allem die Kapuziner selbst. Über Jahrzehnte war man der Meinung, das Kloster wäre 1616 geweiht worden. Und das, weil Ende des 19. Jahrhunderts ein Historiker in seinem Buch das falsche Jahr angab. Jahrelang waren zwei verschiedenen Jahreszahlen im Umlauf, die selbst die Kapuziner in die Irre führten. Erst als die Planungen für die Jubiläumsfeier begannen, wurde die Urkunde aus dem Archiv geholt – und der Fehler entdeckt. „Richtig ist jedenfalls 1617“, stellt die Historikerin klar.

Dieses Buch „400 Jahre Kapuziner in Meran“, das einen Überblick über kapuzinisches Leben bis heute gibt, ist auch im Buchhandel erhältlich. Den ersten Tag der Feierlichkeiten verbrachten die Kapuziner allerdings unter sich: Im Rahmen eines sogenannten „Brüdertages“, zu dem 30 Kapuziner aus der ganzen Provinz Österreich-Südtirol anreisten. Auf dem Programm standen ein geistlicher Impuls durch Bruder Bernhard Frei, Austausch, Gebet und brüderliches Zusammensein.

 

„Herzeigen, wie wir leben“

„Wir wollen die Gelegenheit nutzen, den Menschen zu zeigen, wie wir leben!“ so der Guardian (Hausobere) des Klosters, Bruder Piotr Panczak. „Schön, dass so viele Menschen unserer Einladung Folge leisten!“ Am heutigen Samstag öffnete das Kloster selbst seine Pforten bei einem Tag der offenen Tür. Zahlreiche Menschen folgten der Einladung der Brüder, im Rahmen von Klosterführungen normalerweise nicht öffentlich zugängliche Bereiche des Hauses wie Gebetschor, Bibliothek und Klosterzellen zu besichtigen. Für Kinder und Jugendliche gab es eigene Stationen. Morgen Sonntag wird noch eine zweisprachige Festmesse mit Generalvikar Eugen Runggaldier und Provinzial Bruder Erich Geir, dem Ordensoberen der Kapuzinerprovinz Österreich-Südtirol gefeiert. Am Abend findet die Uraufführung von „Im Zeichen des Tau. Eine musikalische Reise durch 400 Jahre Kapuziner in Meran“ statt. Text und Musik dieses Konzerts stammen von dem Meraner Künstler Richard Sigmund.

 

Kapuziner: Stille, Gemeinschaft und soziales Wirken

Die Kapuziner sind neben Franziskanern und Minoriten einer der drei Männerorden, die auf Franz von Assisi zurückgehen. Offiziell anerkannt wurden sie als Reformbewegung des ursprünglichen franziskanischen Ordens 1528 von Papst Clemens VII. Nach Südtirol kamen die Kapuziner um die Jahrhundertwende 16./17 Jahrhundert. Bereits 1574 können am Innsbrucker Hof Kapuziner als

Fastenprediger nachgewiesen werden, nach Innsbruck, dem ältesten Kapuzinerkloster des deutschsprachigen Raumes wurden sie offiziell im Jahr 1593 durch Erzherzog Ferdinand II. (1564-1595) berufen. Die damalige Tiroler Kapuzinerprovinz erstreckte sich anfangs über zwölf Diözesen,

auch das heutige Gebiet Südtirol gehörte dazu. In Folge kam es in Südtirol innerhalb kürzester Zeit zur Gründung zahlreicher Niederlassungen des Ordens. Das Kloster Meran wurde am 29. Oktober 1617 eingeweiht. Heute ist das Kloster Meran mit 16 anderen Niederlassungen Teil der Ordensprovinz Österreich-Südtirol. Als Kapuziner tritt man in eine Ordensprovinz und nicht etwa in ein Kloster an einem bestimmten Standort ein. Das Leben eines Kapuziners beruht damals wie heute auf Leben aus dem Gebet und der Stille, sozialem Wirken bei Bedürftigen und Gemeinschaft untereinander und mit den Menschen im Umfeld.

 

Bildnachweis: © Kapuziner

Bild 1: Auftakt zum Fest am Freitag mit Festredner Prof. Josef Gelmi (2.v.l.), Guardian Bruder Piotr Panczak(4.v.l.), Bischof Ivo Muser(5.v.l.), Bürgermeister Paul Rösch(6.v.l.), Provinzleitungsmitglied Bruder Markus Kerschbaumer(7.v.l.).

Bild 2: Bürgermeister Paul Rösch im Gespräch mit einem Kapuziner.

Bild 3: Am Samstag wurde das Kloster für Führungen geöffnet.

Bild 4: Bischof Ivo Muser mit Guardian Bruder Piotr Panczak.

 

Quattro secoli nel Convento dei Cappuccini

Da 400 anni i Cappuccini viviamo e operiamo a Merano

Questo fine settimana Merano è il centro dell’Ordine dei Cappuccini: Molti Cappuccini sono venuti da tutta la Provincia d’ Austria e Alto Adige, per festeggiare, insieme ai loro confratelli, Vescovo Ivo Muser, sindaco Paul Rösch, Ex Presidente della Giunta Provinziale Luis Durnwalder e moltissime altre persone dell’Alto Adige.  Il 29 ottobre 1617 vennero consacrati la Chiesa e il Convento dei Cappuccini. Un evento che ha indotto i Cappuccini ad aprire le porte del convento. Dal 27 al 29 ottobre i Cappuccini meranesi festeggiano il giubilato dei 400 anni.

Visite guidate per giovani e anziani, una Messa bilingue, la pubblicazione e presentazione di un libro sono solo alcuni punti del programma festivo. Vescovo Ivo Muser ha conferito ai Cappuccini la medaglia d’onore della Diocesi. Domenica si terrà la Santa Messa con il Ministro Provinciale Fr. Erich Geir e Vicario Generale Diocesano Eugen Runggaldier. Per domenica sera è previsto – con un concerto festoso – la prima di un opera di un artista meranese – una chiusura fulminante.

 

“Da bambino conoscevo solo un tipo di frate, il Cappuccino!” Queste sono le parole nientepopodimeno del nostro Vescovo Ivo Muser per il giubileo dei Cappuccini. “Nessun altro ordine ha avuto una cosi grande influenza sull’ Alto Adige.” Questa affermazione potrebbe essere di tantissime persone di Merano e dintorni: Per l’avvenuto cambiamento della società, le raccolte tradizionali non sono più possibili, ciò nonostante, i Cappuccini si ritrovano a svolgere tutt’ora diverse altre attività per le quali sono conosciuti: Cosi l’Ordine mette a disposizione padri spirituali sia per l’ospedale pubblico, che per la Clinica privata Martinsbrunn. Anche l’impegno sociale dimostrato con il lavoro dell’opera serafica “Liebeswerk” è conosciuto da tutti. “La rete sociale che ha attuato l’ordine nenote la nostra città in un posto miglore e più umano”, cosi sindaco Paul Rösch. Negli ultimi anni è stato rafforzato un ulteriore campo d’azione tradizionale: il desiderio di offrire un pastorale confessionale attuale. Non a caso l’unico “Missionario della misericordia” venne dalle file dei frati Cappuccini nell’anno 2016: Fr. Markus Kerschbaumer di Egna, che in giugno è stato eletto nel direttivo provinciale. Meno conosciuto è il fatto che i Cappuccini meranesi rivestono dal 19esimo secolo un ruolo centrale per quanto riguarda il sostegno pastorale per la parte di popolazione di madrelingua italiana.

 

Confusione intorno all’anno di fondazione

“Veramente volevamo già festeggiare un anno prima….!” racconta Miriam Trojer, Archivista Provinciale der Cappuccini d’Austria e Alto Adige, strizzando l’occhio. “La storia ci ha presi tutti in giro.” Questo aneddoto sulla perdita dell’anno di fondazione fa sorridere parecchi – in particolar modo i Cappuccini stessi. Per decenni si era convinti che il convento fu consacrato nel 1616. E questo, perché fine del 19esimo secolo, uno storico riportò erroneamente questa data in un suo libro e ciò comportò che alla fine ci fossero due date di fondazione, cosa che creò confusione anche fra i Cappuccini. Solo con l’inizio dell’organizzazione del giubilato, si prese l’atto di costituzione dall’archivio – e l’errore fu scoperto. “Giusto è comunque il 1617” spiega la storica Miriam Trojer.

Il libro “400 anni dei Cappuccini a Merano”, che da una panoramica della vita dei Cappuccini alla data odierna, si può trovare anche nelle librerie. I Cappuccini trascorsero l’inizio delle festività fra di loro: nel cerchio del cosidetto “giorno fraterno”, per il quale arrivarono 30 Cappuccini da tutta la Provincia d’ Austria e Alto Adige. In programma c’era un impulso chierico tramite Fr. Bernhard Frei, scambio, preghiera e un stare insieme fraterno.

 

“Mostrare come viviamo”

“Vogliamo cogliere l’occasione per mostrare alla gente come viviamo!” detto dal Guardiano del convento, Fr. Piotr Panczak. “Bello che cosi tante persone hanno dato seguito al nostro invito!” In questo sabato odierno il Convento si apriva al pubblico in una giornata di porte aperte. Moltissime persone seguirono l’invito dei Frati, e visitarono grazie alle visite guidate, zone della casa non accessibili al pubblico, come il la cappella di convento, la biblioteca e diverse celle. C’erano delle tappe organizzate appositamente per bambini e ragazzi. Domani, domenica, il Vicario Generale Eugen Runggaldier e il Ministro Provinciale dell’Ordine e cosi superiore di tutti i Cappuccini d’Austria e Alto Adige, Fr. Erich Geir, terranno una Messa solenne. La sera ci sarà la premiere del concerto “Nel segno del Tau”. Un viaggio musicale attraverso i 400 anni dei Cappuccini a Merano. Testo e musica di questo concerto sono redatti dall’artista meranese Richard Sigmund.

 

 Cappuccini: Quiete, comunità e opera sociale

I Cappuccini sono insieme a Francescani e Minoriti una delle tre Confraternite che risalgono a Francesco d’Assisi. Vennero ufficialmente riconosciuti come movimento di riforma dell’Ordine originario dei Francescani nel 1528 da Papa Clemente VII. Fra la fine del 16. e inizio del 17. secolo i Cappuccini vennero in Alto Adige. Già nel 1574 può essere attestata la loro presenza come predicatori alla Corte di Innsbruck. Vennero richiamati a Innsbruck, il più antico convento Cappuccino su territorio tedesco, già nel 1593 dall’Arciduca Ferdinando II. (1564-1595). 

La Provincia Cappuccina del Tirolo dell’epoca si estese inizialmente su dodici Diocesi, l’attuale Alto Adige ne faceva parte. In seguito in Alto Adige furono fondate diverse sedi dell’Ordine. Il convento di Merano venne consacrato il 29 ottobre 1617. Oggi questo convento insieme ad altre 16 sedi, fa parte della Provincia Cappuccina d’Austria e Alto Adige. Come Cappuccino si aderisce a una Provincia dell’Ordine e non a un convento in una determinata sede. La vita di un Cappuccino si basa oggi come allora sulla vita in preghiera e quiete, sull’ impegno sociale verso i bisognosi, sulla propria comunità e sulle persone che li circondano.

 

Fonti fotografia: Cappuccini

 

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